Bei Schnee, Regen und Sturmböen baut Wagner seine Führung in der heurigen Meisterschaft mit einem weiteren Sieg aus. Bei der Heimrallye von Beifahrer Gerald Winter beweist das Duo insbesondere bei schwierigen Witterungsbedingungen seine Klasse und fährt mit der Bestzeit auf der Powerstage erneut die maximal mögliche Punkteausbeute ein.
Einen ganz besonderen Empfang bereitete die Marktgemeinde St. Wolfgang im Lavanttal den amtierenden Rallye Staatsmeistern Simon Wagner und Gerald Winter am vergangenen Donnerstag, im Rahmen der Startzeremonie zur 44. Ausgabe der Lavanttal Rallye. Als Wagner und Winter mit der Startnummer 1 über die Rampe in Winters Heimatstadt rollten, wurden sie von Bürgermeister Hannes Primus überrascht und durften sich in Anerkennung
ihrer sportlichen Leistungen nicht nur in das goldene Buch der Stadt eintragen, sondern wurden sogar zu Ehrenbürgern ernannt. Wagner ist damit der erste Oberösterreicher, dem diese Ehre in der Kärntner Gemeinde zuteilwurde.
Der sportliche Auftakt der Veranstaltung ging am Freitagnachmittag über die Bühne, als Wagner und Winter die Zeitenjagd auf den rund 180 angesagten Wertungskilometern eröffnen. Wie bereits zum Saisonauftakt im Rebenland, kristallisierte sich schnell heraus, dass der Sieg auch in Kärnten wohl zwischen den Skoda Piloten und dem Team Neubauer/Mayrhofer ausgefahren werden würde. Nach vier gefahrenen Wertungsprüfungen lag der erste Verfolger des Spitzen-Duos – oder besser Quartetts – bereits über 50 Sekunden hinter den zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Wagner/Winter.
„Man kann vermutlich schon sagen, dass Hermann & Ursula auf der einen und wir auf der anderen Seite in Österreich aktuell in einer eigenen Liga fahren.“, sagt Co-Pilot Gerald Winter. „Nichtsdestotrotz glaube ich, dass wir den Fans mit dem engen Kampf um die Spitze eine tolle Show liefern und auch um die verbleibenden Plätze in den Top 10 gibt es spannende Positionskämpfe.“
Eben diese Show gingen Wagner/Winter bei der Lavanttal Rallye zunächst recht zurückhaltend an und begnügte sich am Ende der ersten Etappe mit dem zweiten Platz im Gesamtklassement.
„Wir wussten bereits von unserem Start aus 2019, dass Hermann hier insbesondere auf den Sonderprüfungen des ersten Tages sehr schnell ist.“, erklärt Wagner. „Wir wussten aber auch, dass uns die zweite Etappe ausgesprochen gut liegt und konnten den ersten Tag so mit der entsprechenden Sicherheit und vielleicht sogar mit etwas Zurückhaltung angehen. Auch der Wetterbericht versprach uns für Tag 2 mit starkem Regen und unbeständigen Bedingungen in die Karten zu spielen, fühle ich mich dank unserer Michelin Reifen inzwischen gerade bei solch schwierigen Straßenverhältnissen besonders wohl.“, so Wagner weiter.
Nicht nur der Wetterbericht, sondern auch die Überlegungen von Wagner und Team bewahrheiten sich im Laufe des Samstages. So stark wie der Regen, war auch Wagners Performance, insbesondere in den Morgenstunden des zweiten Wertungstages, als er auf nur 28 Kilometern Neubauers gesamten Vorsprung der ersten Etappe egalisierte und sich in Führung schob.
Eben diese Führung gaben Wagner und Winter auch im restlichen Verlauf der Rallye nicht mehr aus der Hand und erzielten 7 von 7 möglichen Bestzeiten der Etappe.
„Ich freue mich sehr, dass wir hier im Lavanttal einen Gesamtsieg feiern können.“, sagt Wagner. „Es ist nicht nur für Gerry, sondern auch für viele unserer Sponsoren ein Heimsieg und das bedeutet uns natürlich sehr viel. Abgesehen davon drücken uns gerade hier unheimlich viele Freunde und Unterstützer an der Strecke die Daumen. Mit all denen diesen Erfolg zu teilen, macht ihn besonders schön.“, so Wagner abschließend.
Nach vier turbulenten Wochen mit Rebenland Rallye, Azoren Rallye, einem Charity Event und schließlich der Lavanttal Rallye, steht nun eine vierwöchige Renn-Pause auf dem Plan des Teams, bevor es im Mai mit der Rally Islas Gran Canaris in der ERC und anschließend im Hartbergerland mit der ÖRM weiter geht.