Bei der 49. Auflage der Rallye Bohemia rund um Mladá Boleslav bei Prag mischten Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter am zurückliegenden
Wochenende als eines von nur zwei ausländischen Teams das hart umkämpfte tschechische Meisterschaftsfeld auf und platzierten sich am Ende
sensationell als Zweite des Gesamtklassements.
Nach einem zunächst vielversprechenden Start mit den Bestzeiten im Shakedown und der zweiten Sonderprüfung, fiel das Duo durch eine verpatzte
Reifenwahl am Samstagabend zunächst sogar auf Platz vier zurück, bevor am zweiten Wertungstag der erneute Angriff auf die Top-Platzierungen und
schließlich die verdiente Silbermedaille folgten. Nur noch knapp 0,2 (!) Sekunden am Kilometer fehlten Wagner und Beifahrer Gerald Winter dabei
insgesamt auf den WRC2 Weltmeister von 2018 und mehrfachen tschechischen Rallye-Champion, Hausherren Jan Kopecký.
Als ich 2019 zum ersten Mal mit dem Skoda Fabia Rallye2 (damals noch R5) bei der Bohemia Rallye gestartet bin, waren das noch rund 0,9 Sekunden
pro Wertungskilometer.“, freut sich Wagner über den eindeutigen Beleg für seine Lernkurve. „Ich bin schon wirklich Stolz darauf, was wir in den letzten
Jahren gemeinsam mit unseren Sponsoren und Partnern erreicht haben und finde es natürlich besonders gut, meine Steigerung und unsere aktuelle
Top-Form im internationalen Vergleich und gegen absolute Top-Fahrer unter Beweis stellen zu können.“, so der 29-Jährige weiter.
Dafür verzichtet Wagner sogar auf den Start beim kommenden Lauf zur einheimischen Staatsmeisterschaft in Weiz in der Steiermark. Um das Budget
zu schonen, musste der Meisterschaftsführende zwischen dem Start in Tschechien und dem bei der Weiz Rallye abwiegen und entschied sich
schließlich für das Skoda Heimspiel nahe Prag.
„Wer mich kennt weiß, dass ich schon immer gerne in Tschechien gefahren bin.“, erklärt Wagner. „Die unheimlich anspruchsvollen Strecken dort, die
starke Konkurrenz aber auch die grandiose Stimmung unter den Fans sind einfach unvergleichbar und bereits in den vergangene Jahren habe ich jede
Chance genutzt, dort fahren und mich weiter zu entwickeln zu könne. Leider musste ich diesmal zwischen dem Start bei der Bohemia Rallye und dem
in Weiz abwägen. Aus den genannten Gründen, aber auch weil die Bohemia Rallye die Heimveranstaltung unseres Partners Skoda Motorsport ist und
im Rahmen der Rallye das neue Auto präsentiert wurde, welches ich im vergangenen Monat bereits testen und mit entwickeln durfte, habe mich
schlussendlich für Erstere entschieden.“
es hier zwei sogenannte Streichresultate, also je zwei Läufe deren Punkte ein Fahrer nicht in die Gesamtwertung einbringen kann, auch konnte
Wagner mit vier von vier möglichen Siegen bereits mehr als doppelt so viele Punkte ansammeln wie der erste Verfolger und kann die zweite
Saisonhälfte entsprechend gelassener angehen.
„Natürlich tut es mir für die Weiz Rallye leid, dass wir als Meisterschaftsführende nicht am Start sind. Aber ich bin mir sicher, die Jungs – und
insbesondere mein Bruder Julian im Opel Corsa Rallye 4 – werden den zahlreichen Zusehender an der Strecke auch ohne uns eine grandiose Show
bieten. Im September sind wir bei der Rallye Bucklige Welt fix wieder am Start und wollen natürlich unseren Titel verteidigen.“, schließt Wagner.