Die Führenden der Österreichischen Rallye Staatmeisterschaft 2021, Simon Wagner (OOE) und Gerald Winter (KNT), begeisterten am zurückliegenden Wochenende die Fans vor Ort wie auch die heimischen Kenner des Sports mit ihrer Performance bei der Barum Rallye in Zlin. Beim tschechischen Lauf zur Rallye Europameisterschaft etablierte sich das Eurosol Racing Team mit seinem Skoda Fabia Rally2 Evo auf Platz vier und damit inmitten von und vor allem auch vor einigen werksunterstützten Profi-Piloten, bevor ein technischer Defekt die Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis beendete.
„Ich muss zugeben, ich bin zwiegespalten.“, sagt Wagner. “Natürlich bin ich enttäuscht, dass wir das tolle Ergebnis nicht nach Hause fahren konnten, aber ich bin in erster Linie auch unheimlich dankbar, dass wir bei der Barum Rallye an den Start gehen konnten und mächtig stolz, auf das was wir dort gezeigt haben.“
Dass Simon Wagner und Gerald Winter heuer in Topform sind, dürfe spätestens nach ihren überlegenen Siegen bei den ÖRM-Läufen in Weiz und im Hartbergerland klar gewesen sein. Wie gut die Österreicher aber auch mit der europäischen Elite mithalten können, war selbst für eingefleischte Fans wohl eine positive Überraschung. Bereits auf der vor tausenden Zuschauern im Stadtzentrum von Zlin ausgetragenen ersten Sonderprüfung, ließen Wagner/Winter mit der dritt-schnellsten Zeit aufhorchen und etablierten sich im Laufe der ersten Etappe mit konstant schnellen Zeiten auf Platz vier des Gesamtklassements. Vor dem Duo platzierten sich nur Lokalheld Erik Cais (CZ), der tschechische Rekordmeister Jan Kopecký und WM-Pilot Andreas Mikkelsen (NOR).
„Unser gesamtes Team hat einfach einen tollen Job gemacht und auch was unsere Michelin Reifen betrifft, hatten wir dieses Wochenende trotz anspruchsvollen und sehr wechselhaften Bedingungen wirklich ein gutes Händchen. Zu Letzterem haben nicht zuletzt auch die vielen österreichischen Fotografen und Zuseher beigetragen, die nach Zlin gereist waren, uns die Daumen gedrückt und uns mit Informationen zu den aktuellen Wetterbedingungen auf den Sonderprüfungen versorgt haben. Das war große Klasse.“, berichtet Wagner.
Die dramatische Wende des eigentlich so erfolgreichen Wochenendes folgte auf der 12. und damit letzten Sonderprüfung der vorletzten Sektion, als nach einem Sprung die Antriebswelle des Skoda Fabia Rally2 nachgab. Nachdem der eigentliche Allrad-Bolide anschließend zumindest noch mit Heckantrieb weiterfuhr, verkeilte sich die Antriebswelle schließlich von innen in der Felge des rechten Vorderrades, beschädigte den entsprechenden Reifen und zwang Wagner und Winter zum Anhalten auf der Sonderprüfung.
„Wenn man es genau nimmt, hatten wir hier Glück im Unglück, dass die herunterhängend Antriebswelle „nur“ das Rad beschädigt hat.“, erklärt Wagner. „Wenn sie den Dämpfer oder die Radaufhängung beschädigt hätte, hätte das auf der unheimlich schnellen Sonderprüfung durchaus auch anders ausgehen können, aber darüber wollen wir gar nicht zu sehr nachdenken. Am Ende ist es einfach ärgerlich, ein so gutes Resultat der Art verloren zu haben. Das Teil war nicht etwa alt oder vorbeschädigt, nach ersten Erkenntnissen hat uns hier ein Materialfehler aus dem Rennen genommen.“
Was bleibt ist aber immerhin die Gewissheit, dass die derzeit schnellsten Österreicher auch im Vergleich mit der europäischen Elite eine überaus gute Figur machen und die Fans begeistern können. In der heimischen Meisterschaft geht es unterdessen erst in eineinhalb Monaten weiter. Dann gastiert die ÖRM bei unseren Nachbarn in Deutschland, wenn mit der ADAC 3 Städte Rallye in der Umgebung von Waldkirchen gleichzeitig ein Lauf zur österreichischen und zur Deutschen Rallye Meisterschaft ausgetragen wird.
„Ich freue mich, dass es die 3 Städte Rallye in den ÖRM Kalender geschafft hat.“, sagt Wagner. „Zum einen wertet ein zusätzlicher Lauf unsere heimische Meisterschaft auf, zum anderen freue ich mich schon auf das Kräftemessen mit den deutschen Top-Piloten und schließlich ist die 3 Städte Rallye nicht nur für mich, sondern auch für unsere Titel-Konkurrenten Neuland und verspricht darum besondere Spannung.“
Der vierte von derzeit fünf geplanten ÖRM Läufen steigt am 15. und 16. Oktober. Bis dahin hofft Wagner noch das ein oder andere Mal im Auto sitzen und so seine Form aufrechterhalten zu können.