Fahren, fahren, fahren – was Simon Wagner dem Junioren-Staatsmeister 2024 schenkt

Vier Staatsmeistertitel in Folge konnte Skoda-Pilot Simon Wagner erringen – jetzt möchte er etwas weitergeben. Dem Junioren Staatsmeister 2024 stiftet er gemeinsam mit BKP Driving Events Fahrkilometer. vier Tage Allrad-Fahren auf losem schwedischen Untergrund. Simon verspricht: „Wir werden viel fahren und jede Menge Spaß haben!“

Fahren, fahren, fahren – genau das ist es, was einen Rallyepiloten schneller und selbstsicherer macht. Simon Wagner weiß das nur allzu gut. Jeder einzelne Fahrkilometer ist daher auch für den Junioren Staatsmeister 2024 Gold wert.


Als nunmehr vierfacher Rallye-Staatsmeister möchte der Skoda-Pilot eben dazu seinen Teil beitragen. Die vom neuen ORM-Promotor geführten Diskussionen und Überlegungen darüber, wie man jungen Piloten aus Österreich weiterhelfen könnte, haben Simon inspiriert. Er möchte etwas weitergeben. Einem jungen Piloten, dem Junioren Staatsmeister 2024. Freilich sind Fahrkilometer in einem Rallyeboliden vom Typ Rally4 oder gar Rally2 ganz besonders teuer – und auch Simon Wagner muss Jahr für Jahr sehr viel Arbeit in die Budget-Erstellung investieren. Doch der Oberösterreicher fand einen anderen, einen sehr speziellen Weg, dem künftigen Junioren Staatsmeister, was Allrad-Erfahrung angeht, auf die Sprünge zu helfen.

„Etwas lernen und eine schöne Zeit haben“

Die Antwort heißt BKP Driving Events – ein neues Projekt, in das Oberösterreicher involviert ist. Simon erklärt: „Es handelt sich um mehrtägige Events in Schweden, auf einem gefrorenen See. Diese Events kann man selbstverständlich buchen, doch der Junioren Staatsmeister 2024 wird von BKP und mir für vier Tage eingeladen, ohne dass ihm dafür Kosten entstehen. Dort können wir dann mit Toyota Yaris GR-Modellen bis in die Nacht hinein fahren. Der Yaris verfügt über einen Allrad-Antrieb und ich möchte dem Gewinner die Möglichkeit geben, möglichst viele Fahrkilometer in einem solchen Fahrzeug
abzuspulen, denn der Junioren Staatsmeister wird zwar vermutlich nicht gleich in ein ebenfalls allrad-angetriebenes Rally2-Auto, etwa einen Skoda Fabia RS Rally2 wechseln, doch später wird hoffentlich der Tag kommen, wo er auf diese Erfahrungen zurückgreifen kann.“

Simon gerät ins Schwärmen: „Auf diesem zugefrorenen See bekommt man ein irrsinnig gutes Gefühl für das Auto. Auf losem – oder viel mehr eisigem – Untergrund, bei Sonnenaufgang, bei Sonnenuntergang – wir werden sehr viel fahren und dabei sicher unseren Spaß haben! Es geht darum, etwas zu lernen und gleichzeitig einfach eine gute Zeit zu haben. Natürlich werden wir viel zu zweit im Auto sitzen und uns am Steuer abwechseln. Es wird aber auch in der Gruppe gefahren und Kontakt per Funkgerät geben. Außerdem werden wir auch auf Zeit fahren. Auf einer Art Race of Champions-Basis wird es ein Grande Finale mit allen Teilnehmern geben.“

Erfahrungen weitergeben – auch außerhalb des Cockpits

Doch das ist längst nicht alles, denn Simon möchte dem Junioren Staatsmeister 2024 auch auf den wichtigen weiteren Ebenen des Spitzensports weiterhelfen. Sponsoren sind in den allermeisten Fällen die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Rallyeprojekt und diese wollen gut betreut werden. Der Umgang mit den Medien ist dabei von großer Bedeutung. Es geht um elementare Fragen wie: Was wollen Motorsport-Journalisten hören? Was
fasziniert die Fans? Blumige, spannungsgeladene Schilderungen aus dem Extrembereich etwa sind es, die gerne gelesen werden. Die Fans quasi verbal mitnehmen im Rallyecockpit. Simon nickt: „Genau darum soll es neben der reinen Driving Experience auch gehen. Wie gehe ich mit den Medien um? Wie kann ich meine Fans via Social Media begeistern? In diesem Bereich habe ich zumindest schon einiges an Erfahrungen sammeln können und auch das möchte ich gerne weitergeben.“

Ergänzend zu dem vom neuen ORM-Promotor respektive den beteiligten Sponsoren ausgesetzten Preisgeld in der Junioren Rallye Staatsmeisterschaft ist der von Simon Wagner gestiftete Driving Event eine perfekte Investition in die Zukunft des Nachwuchses. Simon: „Ich habe lange überlegt, was ich zur Juniorenförderung beitragen kann und denke, dass unser Event nachhaltiger sein kann als zum Beispiel eine Rallye in einem Rally4. Es ist mir darum gegangen, dem neuen Junioren-Staatsmeister eine Erfahrung zu ermöglichen, von der er später, so hoffe ich, profitieren kann und ich denke, das wird uns mit diesem Event gelingen.“

Viel fahren – macht Spaß & kann Leben retten

BKP Driving Events ist ein junges Projekt – zu den erwähnten Toyota Yaris GR-Modellen sollen weitere, verschiedene Fahrzeugtypen und Modelle hinzugefügt werden. Über die brandneue Website des Projekts können bald Driving Events im hohen Norden gebucht werden. Denn fahren, fahren, fahren hilft nicht nur dem künftigen Junioren-Staatsmeister, sondern auch jedem Autofahrer und jeder Autofahrerin. Die erlernte Fahrzeugbeherrschung kann mitunter zur Lebensversicherung werden. Und der Fahrspaß auf losem Untergrund ist sowieso etwas ganz Besonderes…

Text: Noir Trawniczek

ORM Entscheidung in Weiz – Vierter Staatsmeister Titel für Simon Wagner und Gerald Winter

Bereits einen Lauf vor dem Ende der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft 2024 ist die Titel-Entscheidung gefallen. Die „alten“ Staatsmeister Simon Wagner und Gerald Winter sind auch die neuen Staatsmeister und feiern ihren vierten Titel in Folge.

Ein zweiter Gesamtrang in Weiz genügt dem Duo Wagner / Winter nach zuletzt drei Siegen in Folge zur vorzeitigen Titelentscheidung. Mit dem vierten Titel in Folge reihen sich der Oberösterreicher Wagner und sein Kärntner Beifahrer direkt nach Rekordmeister Raimund Baumschlager (acht Titel in Folge) und Franz Wittmann Sr. (fünf Titel in Folge) in die Geschichtsbücher ein.

Ich bin heute einfach nur stolz. Stolz auf meinen Co Gerry, stolz auf unser Team von Eurosol Racing, stolz auf unsere Partner – allen voran Skoda und Michelin – und stolz auf alle Beteiligten und Unterstützer. Vier Titel in Folge, in der selben Teamkonstellation, mit dem selben Fahrzeug- und Reifenhersteller, das ist doch wohl besonders.“, freut sich Wagner auf der Rampe.

Dabei wäre es um ein Haar garnicht zum Zieleinlauf gekommen, stand die Rallye Weiz am Freitag Abend doch schon knapp vor dem Abbruch, nachdem ein kurzer aber dafür um so heftigerer Sturm das Fahrerlager verwüstet hatte.

Wir selber haben von dem was im Service passiert ist erstmal gar nichts mit bekommen.“, berichtet Beifahrer Gerald Winter. „Wir waren noch draußen auf den Sonderprüfungen unterwegs, als eine Windhose binnen weniger Minuten die Zelte wirklich aller Teams zerstört und leider auch zu einigen, zum Glück nicht schweren Verletzungen geführt hat. Um so schockierter waren wir, als wir wieder im Service ankamen und das Bild der Verwüstung gesehen haben.“, so Winter weiter.

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Da eine ordnungsgemäße Durchführung der für Freitag Abend noch geplanten zwei Sonderprüfungen in Anbetracht der Umstände nicht mehr möglich war, mussten die Rallye kurzfristig unterbrochen und rund 30 Wertungskilometer gestrichen werden.

Die Einsatzkräfte, die sonst die Sonderprüfungen absichern, wurden nach dem Sturm verständlicherweise anderweitig gebraucht und Teile der Streckenführung waren nicht befahrbar. Entsprechend war der Freitag aus fahrerischer Sicht früh beendet.“, sagt Wagner.

Das galt aber nicht für die Service Teams, die in mühsamer Arbeit das Fahrerlager wieder hergerichtet und die entstandenen Schäden beseitigt haben:

„Viele Teams haben hier zusammengeholfen, einander gegenseitig unterstützt und damit einmal mehr gezeigt, das unsere Gemeinschaft zusammen steht, wenn es darauf ankommt.“, so Wagner weiter. „Unser großer Dank gilt einmal mehr den Service Crews, wie auch den vielen Einsatzkräften und Helfern des Veranstalters, die die Plätze und Strecken geräumt und uns so den Restart am Samstag ermöglicht haben.“, so der frischgebackene Staatsmeister abschließend.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Titelmission 2024 geht es für Wagner nun auf internationaler Bühne weiter, wenn mit der Rallye Roma di Capitale und der Barum Rally Zlín zwei weitere Asphalt Läufe zur FIA ERC anstehen. Dazwischen steht mit dem Heimevent bei der Perger Mühlstein Rallye ein weiteres absolutes Highlight in Wagners Kalender.

Staatsmeisterschaft geht in die finale Phase – Titel-Entscheidungen bereits in Weiz möglich

Mit drei Siegen bei vier Rallyes liegen Simon Wagner und Gerald Winter verhältnismäßig komfortabel an der Spitze der Wertung zur heurigen Rallye-Staatsmeisterschaft und voll auf Kurs in ihrer Mission Titelverteidigung. Vier Punkte in den noch ausstehenden zwei
Läufen, der Rallye Weiz und der OBM Rallye Bucklige Welt, reichen dem Team theoretisch aus, um aus eigener Kraft den vierten Titel in Folge zu feiern. Wer Simon Wagner kennt, der weiß aber, dass das nicht sein Anspruch ist:

„Natürlich haben wir uns mittlerweile die Tabelle angeschaut und wissen um die Theorie Bescheid. Ein 12. Platz, für den es vier Punkte in der Meisterschaftswertung gibt, kann aber definitiv nicht unser Ziel sein.“, sagt Wagner. „Wenn die Wagners bisher in einem Rally2 Auto in Weiz angetreten sind, haben wir immer gewonnen und diese Serie möchten wir auch heuer fortsetzen. Am liebsten natürlich mit dem dritten Sieg für den älteren Wagner.“, schmunzelt dieser.

Siege in Weiz gelangen Simon und Beifahrer Gerald Winter sowohl in 2021, als auch in 2023. In der dazwischenliegenden Saison hatte das Team die Rallye aus Kostengründen ausgelassen und als Streichergebnis nicht in die Meisterschaftswertung eingehen lassen.

„Unsere beiden Siege in Weiz haben uns in der Region einige Fans und auch Partner eingebracht. Entsprechend freue ich mich auf den Start vor einer tollen Kulisse. Ich mag die Strecken-Charakteristik der Weiz sehr und sportlich gesehen erwarte ich ein spannendes
Wochenende. Die Nennliste ist gut gefüllt und alle Sieganwärter kennen die 13 zu absolvierenden Sonderprüfungen mittlerweile so gut, dass sie von Beginn an ans Limit gehen können und werden.“, so der Oberösterreicher weiter.

Nach zuletzt einigen Negativschlagzeilen für den österreichischen Rally-Sport, wäre ein spannendes Sportwochenende in der Tat ebenso wünschenswert wie positive Neuigkeiten für die Szene im Allgemeinen. Zu beidem möchte Wagner beitragen und hat neben der eigenen Vorbereitung auf die Final-Phase der Meisterschaft, in der er den Zusehern wie gewohnt spektakuläre Rallye Aktion bieten möchte, an einer großen Überraschung für den noch zu kürenden Junioren-Staatsmeister der aktuellen Saison gearbeitet:

„Es ist in der ÖRM meiner Meinung nach leider seit Jahren so, dass deren Hauptakteure, sowohl unter den Teilnehmern als auch im Umfeld – mit einigen wenigen Ausnahmen – viel zu viel Reden und Diskutieren, persönlichen Geschichten und Befindlichkeiten einen viel
zu hohen Stellenwert einräumen und dabei viel zu wenig für die Nachwuchsförderung und den Sport an sich tun.“, sagt Wagner. „Ich selbst hätte mir in meinen Jahren als Junior Unterstützung von den Top-Fahrern oder einem Serien-Promoter gewünscht und möchte nun, da ich auf der anderen Seite dieser Konstellation stehe ein entsprechendes Zeichen setzen.“

Gemeinsam mit einem Partner ist es Wagner in diesem Sinne gelungen, ein Paket für den Junioren-Staatsmeister 2024 zu schnüren, das in seinem Wert deutlich über den Kosten für einen Meisterschaftslauf im zweirad-angetriebenen Rally4 Fahrzeug liegt. Worum genau es
sich bei dem von ihm initiierten Preis handelt, will er im Rahmen der Rallye Weiz bekannt geben, so dass es auf dem Podium in jedem Fall einen Grund zur Freude geben wird.

„Ich freue mich sehr, damit einen kleinen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung des diesjährigen Juniorenstaatsmeisters leisten zu können und hoffe, dass andere diesem Beispiel folgen und ihre Beziehungen und Möglichkeiten ebenfalls in diesem Sinne nutzen. Welcher Junior schlussendlich den Titel und Sonderpreis gewinnen wird, bleibt vermutlich bis zum Finale in der Buckligen Welt spannend, denn derzeit können sich noch drei junge Fahrer gute Chancen ausrechnen am Ende ganz oben zu stehen und es sieht nicht so aus, als würde es in Weiz schon eine Titelentscheidung in dieser Kategorie geben. Für mich als Oberösterreicher ist es natürlich ganz besonders cool, dass alle drei ebenfalls aus Oberösterreich stammen und ich gönne es am Ende jedem von ihnen.“, so Wagner abschließend.

Die Rallye Weiz beginnt am kommenden Freitag ab 13:45 Uhr mit dem ersten Durchgang auf der legendären Anger Prüfung, die wie schon in den vergangenen Jahren in einer Sprint Variante und als Rundkurs gefahren wird. Der Zieleinlauf mit Podiums Zeremonie ist für
19:00 Uhr am Samstagabend angesetzt.